Nun steht Weihnachten vor der Tür. Du freust dich sicherlich auf ein schönes, harmonisches und besinnliches Familienfest. Du malst dir schon jetzt im Geiste aus, wie schön es Heiligabend sein wird: Der Tannenbaum, das leckere Essen und vor allem die glücklichen Menschen um dich herum. Liebe und Harmonie pur! Jaaaa, es könnte so schön sein, wenn … da nicht der Narzisst wäre.
Hast du auch einen Narzissten in deiner Nähe?
Fast jeder von uns hat es mit toxischen Menschen zu tun: Der Chef oder ein Nachbar, doch vielleicht auch in der eigenen oder angeheirateten Familie. Wenn es dich ganz schlecht erwischt hat, ist dein eigener Partner eine eher narzisstische Persönlichkeit. Und du müsstest im Laufe deines Lebens eigentlich gemerkt haben: Gerade zu besonderen Anlässen, die von Freude und Harmonie geprägt sein sollten, macht ein Narzisst immer und in voller Absicht einen Strich durch die Rechnung. Doch du begehst den Fehler, dass du immer wieder Hoffnung hast, dass es diesmal anders sein wird, wenn DU dich nur richtig bemühst, alles richtig zu machen. Pustekuchen!
3 Gründe, warum du jetzt schon sicher sein kannst, dass (d)ein Narzisst das heilige Fest ruiniert:
1. Der Narzisst freut sich, wenn du leidest! – Er kennt deinen Herzenswunsch, dass du ein harmonisches, schönes Familienfest haben möchtest. Und genau deshalb, wird er alles tun, damit er es verhindert, natürlich ganz subtil. Letztlich wirst natürlich DU Schuld sein, dass das Fest gescheitert ist. Weil du nicht die passenden Geschenke gekauft hast, das Essen nicht richtig zubereitet oder den Baum nicht schön genug geschmückt hast. Er hatte sich alles so schön vorgestellt. Doch DU hast es verbockt. Und deshalb hat er nun selbstverständlich das Recht dazu, enttäuscht und wütend auf dich zu sein. Und diesen gerechtfertigten Gefühlen nun vollen Ausdruck zu verleihen, z.B. in dem er sich betrinkt (obwohl ihr abgesprochen hattet, dass er es diesmal nicht tut), sich alleine vor den Fernseher zu setzt und dich ignoriert (egal wie sehr du es versuchst dich zu entschuldigen und Frieden zu schließen) oder er zieht gar um die Häuser. Und du wirst dasitzen, vielleicht eure gemeinsamen Kinder trösten und dir selbst Vorwürfe machen, dass du es nicht richtig hinbekommen hast. Und er wird sich dann an deinem Leid laben und weitere Pläne schmieden, wie er dich auch in den nächsten Tagen noch dafür „bluten“ lassen kann, dass du ihm das Fest versaut hast.
2. Der Narzisst mag keine Situationen, wo er nicht die Nummer 1 ist! – Es liegt jedoch in der Natur von Weihnachten, dass der Fokus auf die ganze Familie gerichtet ist. Und nicht auf den Narzissten. Das empfindet der Narzisst als absolut unfair. Also wird er alles daran setzen, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – im Guten wie im Schlechten. Beispielsweise wird er versuchen, die besten Geschenke zu machen und somit der beste Vater zu sein – natürlich hat er dich vorher nicht eingeweiht, dass er zusätzlich zu deinen organisierten Geschenken noch z.B. eine Playstation etc. gekauft hat. Und das obwohl ihr gemeinsam ein Geldlimit für die Geschenke der Kinder abgesprochen hattet. Bist du nun sauer oder frustriert darüber, bist natürlich DU – auch vor den Kindern – die Spielverderberin. Er wird deinen Unmut dann natürlich dazu benutzen, um einen Streit vom Zaun zu brechen. Und es dir übel zu nehmen, dass du vielleicht etwas enttäuscht oder verwundert geguckt hast, als er die Playstation herausgeholt hat. Oder tatsächlich verbal deinen Frust verständlicherweise Kund tust. Vielleicht wird er dann sagen: „Du gönnst den Kindern aber auch gar nichts“. Und das, obwohl du dich so bemüht hast, den Kindern den Zauber zu inszenieren, dass doch eigentlich der Weihnachtsmann die Geschenke bringt…
3. Der Narzisst kann doppelt und dreifach von dem verpatzten Weihnachtsfest profitieren (und das wird er auskosten)! – Denn hat er dir ein richtig großes schlechtes Gewissen eingeredet, weil DU (mal wieder) Weihnachten versaut hast. Nun kann er weiter abräumen, indem er dir noch Wochen nach dem Fest dein „Versagen“ immer wieder unter die Nase reiben wird. Somit kann er beispielsweise davon ablenken, dass er fremd geht oder andere Dinge macht, von denen er weiß, dass du damit nicht einverstanden wärst. Oder du überlegst dir nochmal eine schöne Überraschung für ihn, um es wieder gut zu machen, dass ihm sein Weihnachtsgeschenk vielleicht nicht gefallen hatte, etc. Es gibt unzählige Möglichkeiten für den Narzissten, auch noch Monate später aus dem misslungenen Fest in jeglicher Form Gewinn zu ziehen.
Mach dich also darauf gefasst, dass der Narzisst alles daran setzen wird, das Familienfest als seine Bühne zu benutzen, auf dem er Drama inszeniert. Er wird vehement versuchen, dir und der ganzen Familie die Laune zu verderben und es dir dann jedoch in die Schuhe zu schieben. Der Fantasie sind da wirklich keine Grenzen gesetzt.
Ein Beispiel für ein narzisstisches „Weihnachts-Spiel“:
Einer Coaching-Kundin hat ihr Partner kurz vor Heiligabend gesagt, wo sie Mitten im Vorbereitungsstress in der Küche stand, dass er sie ganz plötzlich nicht mehr lieben und sie sogar auf einmal ekelig finden würde. Zuerst war sie baff, denn für sie stand gerade im Fokus, dass das Weihnachtsfest für alle schön würde und nicht ihre Beziehung. Doch anstatt bei den Vorbereitungen mitzuhelfen, hatte er nichts besseres zu tun, als sie mit so einer Botschaft zwischen Tür und Angel zu konfrontieren. Er wollte sie absichtlich tief verletzen und somit die Aufmerksamkeit auf ziehen. Wahrscheinlich erwartete er, dass sie nun die Schuld bei sich suchen und alles dafür tun würde, dass er sie nur ja wieder liebte und nicht abstoßend fände. Er freute sich sicher schon darauf, sich in ihrem Schmerz suhlen und daraus Energie ziehen zu können.
Doch mit dieser Reaktion hatte er gar nicht gerechnet: Denn da meine Klientin durch unser Coaching mit ihrer Erkenntnis über Narzissten schon recht weit war, nahm sie sein Verhalten zum Anlass, mit ihm kurzerhand Schluss zu machen. Sie hatte endlich durchschaut (es war natürlich nur der Tropfen auf dem heißen Stein), dass sie von diesem Menschen nichts Gutes mehr zu erwarten hatte. Sie sagte ihm: „Ach herrje. Ich möchte dich natürlich nicht mit meiner Anwesenheit quälen und dafür verantwortlich sein, dass du dich ekeln musst. Dann machen wir mal besser Schluss.“
Natürlich hat er dann alles versucht, seine Aussage zu revidieren, um sie als Zufuhrquelle nicht zu verlieren. Aber für sie war es damit vorbei und somit ließ sie sich auf keinerlei Diskussionen ein. Sein perfider Plan ging nicht auf. Die Grenze war definitiv überschritten. Sie empfand nicht einmal Trauer für das abrupte Beziehungsende, sondern eher Erleichterung. Denn er hatte es ihr mit seinem Verhalten sehr einfach gemacht, zu erkennen, dass so einen Menschen wirklich niemand als Partner in seinem Leben braucht.
Sie sagte später: „Es war dann übrigens ohne ihn noch ein sehr schönes und vor allem friedliches Weihnachtsfest – ganz ohne Drama. So, wie ich es mir immer erträumt hatte.“ Ist das nicht einfach fabelhaft?
Zum Schluss: Sei achtsam und übe dich in der Beobachterrolle
Das wünsche ich mir auch für dich! Ein friedliches Weihnachtsfest – dieses und all die nächsten Jahre. Achte gut auf dich und schau dir genau an, wer Heiligabend (mal wieder) Streit entzündet, um es dir dann vielleicht in die Schuhe zu schieben. Es können auch die Eltern, Geschwister, selbst die erwachsenen Kinder sein. Gehe in die Beobachterrolle und lasse dich nicht triggern. Schaue dir das Schauspiel genau an, was dir da geboten wird und versuche die Manipulationstechniken zu durchschauen. Beobachte auch deine Gefühle, denn dann lernst du, wo deine wunden Punkte sitzen.
Nimm es als also als Learning und Chance für deine persönliche Weiterentwicklung! Und überlege dir dann zweimal, wen du das nächste Weihnachtsfest dabei haben möchtest. Oder überhaupt bei Familienfesten. Es ist nämlich DEIN Leben. Und DU musst gar nichts! Du hast die Wahl, mit wem du deine Lebenszeit verbringen und deine Feste feiern möchtest. Immer. Auch oder vor allem, wenn Kinder mit im Spiel sind, die Streit – besonders zu Weihnachten – schon gar nicht brauchen.
Wichtig: Zweifel nicht an dir selbst! Du bist nicht verrückt. Du bist Opfer eines fiesen Spiels.
Und doch: Es gibt immer jemanden, der es macht und jemanden, der es mit sich machen lässt. Darüber solltest du nachdenken. Warum lässt du dich so behandeln – immer wieder? Denn hier liegt die große Chance für dein Wachstum!
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Herzliche Grüße und ein besinnliches Weihnachtsfest!
Eure Yvonne
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